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In Pfronten nimmt die dritte Oalnet-Filiale die Arbeit auf

Pfronten l mar l Als für eine neue Firma in Pfronten Mitarbeiter gesucht wurden, war Florian Hartmann sofort dabei. Die Aussicht, "am Computer basteln zu können", war für den 14-Jährigen sehr verlockend. Auch wenn kein Gehalt fließt. Dafür macht die Arbeit viel Spaß, wie Florian von seiner Schwester weiß. Die hat im vergangenen Jahr in einer anderen Schülerfirma mitgearbeitet.
"OALnet" heißt die Firma, die vor einem Jahr mit Unterstützung der Bürgerstiftung Ostallgäu gegründet wurde. Nach Germaringen und Obergünzburg hat sie gestern an der Hauptschule Pfronten ihre dritte Filiale eröffnet. Ihr Geschäftsfeld: die Gestaltung und Pflege der Internetauftritte von Vereinen, Stiftungen, Schulen, kleineren Betrieben und in Pfronten vielleicht auch von Vermietern.

Durch Schülerfirmen soll den Jugendlichen die Möglichkeit gegeben werden, sich in den verschiedenen Bereichen des Berufslebens auszuprobieren, erläutert Schulamtsleiter Herbert Sedlmair. Schließlich stellen deren Mitarbeiter nicht nur etwas her, sondern müssen dafür auch das Marketing übernehmen und den Kunden in Vorträgen ihre Arbeitsergebnisse präsentieren. "Die Schüler sollen ihre Stärken selbst ausprobieren", so Sedlmair. Damit täten sie sich auch bei der Berufswahl leichter. Im Team können sie Zuverlässigkeit und Kommunikationsfähigkeit trainieren und beweisen. Stärken, die später auch im Beruf gefragt sind. Gefordert sei dafür die Bereitschaft der Schulleitung, sich außerschulischen Partnern zu öffnen, und der Lehrer, zusätzliche Arbeit zu übernehmen.

Die Hauptschule Pfronten hat mit Schülerfirmen schon gute Erfahrungen gesammelt, berichtet deren Leiter Siegfried Böhnlein. So hat im vergangenen Jahr eine Schülerfirma einen Geburtstagskalender entwickelt und verkauft, der jedes Jahr an Gedenktage erinnert. Eine weitere Firma übernahm die Mittagsverpflegung der Schulkameraden.

Die neue Schülerfirma "OALnet" in Pfronten baut nun EDV-Betreuer Norbert Söhner als "Geschäftsführer" auf. Er hat auch schon das erste Projekt in petto: den Internetauftritt der Hauptschule Pfronten selbst. Den hatte er vor einigen Jahren in einem Projekt mit Schülern erstellt und pflegt er mittlerweile im Alleingang. Mit seinen zum Start sechs Mitarbeitern der neuen Schülerfirma, fast alle Siebtklässler, hat er nun wieder motivierte Helfer zur Seite. So wie Stella Kretschmann. "Computer interessieren mich sehr", sagt die Zwölfjährige. Ihr 14-jähriger "Kollege" Maximilian Schreiner freut sich auch schon sehr darauf, am Computer zu arbeiten und zu basteln. Eine eigene Homepage hat nämlich auch er noch nicht erstellt.

Für die nötige Ausrüstung sorgte das Fürstenfeldbrucker Elektronik- und Logistik-Unternehmen ESG. Dessen Geschäftsführer Gerhard Schempp wohnt in Blonhofen im nördlichen Ostallgäu und unterstützt das Projekt der Bürgerstiftung Ostallgäu. Zur Ausbildung hat er bereits Mitarbeiter von "OALnet" in seine Firma eingeladen. Der neuen "Betriebsstätte" in Pfronten spendierte ESG zum Start drei Computer mit Flachbildschirmen und ein Notebook.
on 30. November 2008